Im Rahmen eines strategiebezogenen Coaching einer Führungskraft geht es nach unserem Verständnis um eine längerfristige Begleitung und Führungsunterstützung, wenn unter Zeitdruck und/oder politisch sensiblen Fragen tragfähige Entscheidungen bzw. Positionierung der Führungskraft erforderlich werden. Häufig in fachlich strittigen Fragen „mit Sprengstoff“ bzw. Geheimhaltungsbedarf.
Z.B. wenn bestimmte unternehmerische Fragen fachlich/inhaltlich nicht ausreichend zu Ende gedacht wurden und/oder ein glaubwürdiges Ausstiegsszenario in Richtung ökonomisch notwendiger Veränderungen erforderlich ist. Dies gilt gerade auch, wenn sich im öffentlichen Bereich eine Führungspersönlichkeit im Interesse des Gemeinwohls neu positionieren will.
Wie die Liste der wichtigsten Beratungsprojekte der letzten 20 Jahre verdeutlicht, waren strategische Fragestellungen in unterschiedlichster Form zu bearbeiten.
Wenn man den Bereich der gutachterlichen Stellungnahmen einmal bewusst ausklammert – und sich damit auf die partizipative Strategieberatung (also die Coaching-Form) fokussiert – dann geht es also um strategiebezogenes Coaching vor allem als unmittelbare Vertrauensperson der beauftragenden Führungskraft!
Hierbei werden erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse erzielt, wenn derselbe Wirtschaftsprüfer als Coach für die Führungskraft über längere Zeit als vertraulicher Problemlöser im Hintergrund fungieren kann (meist über mehrere Teil-Aufträge hinweg). Nur dann kann ein wirklich bedarfsgerechtes Coaching der Führungskraft gelingen, weil nur dann eine ausreichend intensive Vertrauensbeziehung – verbunden mit nuancierter Kenntnis der Präferenzen der betreuten Führungskraft – entstehen kann.
Aus Sicht der Beratungspraxis ist für derartige Aufträge eine ausreichend demütige Grundhaltung des Dienen-Wollens notwendig, die in der Regel auch zu keinem Zeitpunkt die vereinbarte Vertraulichkeit verlässt.
Auf dieser Basis können im Idealfall auch der gesamte Prozess der Personalauswahl (bei Nachfolgeproblemen) in das strategische Coaching integriert werden.
In der Praxis ist das Finden von überzeugenden Nachfolgelösungen häufig durch wiederholte „Beratungsversuche“ unterschiedlicher Berater gekennzeichnet, häufig ohne qualifizierte Neubesetzungen zu erreichen. Wenn jedoch eine fachkundige Vertrauensperson mit WP-Qualifikation und Organisationserfahrung die beauftragende Führungskraft über längere Zeit hinweg begleitet hat (z.B. über einen Reorganisationsprozess und die Zeit eines Interims-Managers), existieren gute Voraussetzungen für eine in idealtypischer Weise wirksame Neubesetzung.