kommunale Doppik

Kommunale Doppik

Bundesweit laufen derzeit unter den je nach Bundesland unterschiedlichen Begriffen „NKF“, „NKR“, „NKHR“, „NKRS“ oder einfach „kommunale Doppik“ die umfangreichsten kommunalen Reorganisationsprozesse der Nachkriegszeit. Über das neue Haushalts- und Rechnungswesen sollte implizit auch die Verwaltungssteuerung im Sinne des neuen Steuerungsmodells verbessert werden. Interessant ist sicherlich, dass bereits die Innenministerkonferenz in ihren Beschlüssen vom 21.11.2003 festgelegt, dass die kommunale Doppik als Anstoß zur Verwaltungsreform wirken sollte: damals hatten sich die Länder verpflichtet, das Ressourcenverbrauchskonzept entweder als Doppik oder als erweiterte Kameralistik einzuführen. Durch die Doppik-Einführung müssen die Kommunen regelmäßig erhebliche fachliche, personelle und zeitliche Herausforderungen bewältigen, bis endlich der erste doppische Haushalt gemäß der jeweiligen Landesvorgaben vorliegt, alle Vermögensgegenstände und Schulden erfasst und bewertet sind und die Eröffnungsbilanz erstellt ist. Selbst in kleineren und mittleren Kommunen kann die Erstellung des ersten doppischen Haushalts mehrere Monate dauern, während für die Eröffnungsbilanz sogar Erstellungszeiträume von mehr als einem Jahr keine Seltenheit sind.

Mittlerweile sind bundesweit die meisten Kommunen auf die Doppik umgestellt – es fehlen noch zahlreiche Kommunen in Baden- Württemberg, Bayern, Mecklenburg- Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen. Leider scheint die große Reform bislang nur wenig positive Zwischenergebnisse zu haben. In der aktuellen Literatur werden die hohen Kosten und die bislang fehlenden Steuerungswirkungen beklagt.


Doppischer Haushalt als Teil des Controllings

Die Themen „Controlling auf Basis der kommunalen Doppik“ und „Aussagekraft der doppischen Haushalte“ sind zwangsläufig eng miteinander verwandt und werden hier aus Vereinfachungsgründen gemeinsam behandelt. Natürlich kann nur derjenige doppische Haushalt mit einem Controllingbericht verglichen werden, der tatsächlich auf geprüften Daten der Kostenrechnung aufbaut und diese mit ausgewählten Beschreibungen von Zielen, Mengeninformationen und anderen Kennzahlen verknüpft.

Der doppische Haushalt kann insoweit als der wichtigste Einzelbericht angesehen werden, der auch dem Controlling dienen sollte – vor allem, wenn mehrere Haushalte nebeneinander gelegt werden, können diese bei geeigneter Gestaltung ein Controlling ermöglichen (der Stadtrat kann insoweit eine Form des strategischen Controllings ausüben). Es handelt sich dabei um eine anspruchsvolle Gestaltungsaufgabe für die Kommunen, das richtige Maß zu finden, für die besonders viel Praxiserfahrung notwendig ist. (vgl. Marettek 2013, Wirksames Management für öffentliche Einrichtungen S. 110-111; 182-183)

Im Rahmen eines bedarfsgerechten Coaching bieten wir eine schrittweise steuerungsorientierte Optimierung des doppischen Haushalts an, damit die wichtigsten Informationen möglichst übersichtlich und transparent auf wenige Seiten konzentriert werden kann.